29. April 2024
Wir sind, seit dem letzten Eintrag . ungefähr . gereist. Insgesamt haben wir schon . km zurückgelegt und bereits . Einträge verfasst.
Als Schweizer ist man es sich gewohnt, dass es in jedem noch so kleinen Supermarkt Brot gibt, erst recht in einem grossen Einkaufszentrum. In Australien steht man vor einem riesigen Gestell an Toastbrot aber Brot scheint es keines zu geben. Da! Endlich finden wir in Plastik abgepackte Brötchen. Alles ist mit “super soft” und “now even softer” angeschrieben. Und wirklich, jedes Brot das man berührt kann man ohne Kraftaufwand zu einem flachen Hauch zusammendrücken. Die Brote bestehen wohl hauptsächlich aus Luft.
Dann geht die Fahrt los nach Ceduna.
Vier Stunden später erreichten wir Ceduna, wo wir wieder tankten und noch kurz im “Hungry Jacks” etwas holten. “Hungry Jacks” ist genau das gleiche wie Burger King in der Schweiz, heisst einfach anders.
Der Mann an der Theke fragte sofort: “Where are you from?”. Dies wurden wir schon mehrmals gefragt. An unserem eher amerikanischen Dialekt werden wir sofort als Ausländer entlarvt. Immerhin verstehen die Australier uns, was wir von uns selbst nicht immer behaupten können. Da meint man, dass man sich mit Englisch in einem englisch sprechenden Land problemlos verständigen kann, doch es gab schon einige, teils lustige Situationen in denen wir die Australier erst auf den zweiten Anlauf verstanden.
Eine Stunde nach Ceduna erreichten wir die kleine Ortschaft Penong, wo wir über Nacht blieben.
In der Nähe von Penong hat es einen Salzsee, der durch eine Strasse getrennt ist. Rechts ist er blau, links ist er pink.
Auf dem Camping Platz in Penong gab es einen “Fruit Swap Basket”, in dem man alle Früchte und Gemüse hineinlegen konnte. Denn am nächsten Tag würden wir die Grenze nach West Australien überqueren und da wäre es nicht erlaubt, diese mitzunehmen. Sogar unseren Honig mussten wir zurücklassen.
Bei allen Duschen hingen grosse Plakate, die daran erinnern sollten, dass wir uns im trockensten bewohnten Staat auf dem trockensten Kontinent befänden und deshalb nur ganz kurze duschen erlaubt waren.
Empfang gab es keinen und auch in den nächsten 1.5 Tagen gab es praktisch kaum einen Ort, an dem wir Netz hatten.
Das Navi zeigte 11.5 Stunden Fahrzeit und über 1100 Kilometer an, als wir in Penong abfuhren. Unser Ziel an diesem Tag war es, so weit wie möglich zu fahren.
Die Strasse führte durch die “Nullarbor Plain” in der es, wie der Name schon erahnen lässt, keine Bäume gab.
Autos begegneten uns nicht sehr viele, doch wenn uns eines kreuzte, wurde immer der Finger zum Gruss gehoben.
Wir hatten noch nie davon gehört, aber anscheinend gibt es in Australien hunderttausende von wilden Dromedaren.
Die Aussicht kurz vor der Grenze nach Westaustralien war wunderschön, doch die vielen Fliegen, die uns um den Kopf surrten, liessen uns ziemlich schnell wieder in den Camper fliehen.
Wir assen noch unsere letze Äpfel, bevor dann die Grenzkontrolle nach West Australien kam. Dort wurde unseren Camper nach frischem Gemüse, Früchte und Honig durchsucht. Zum Glück hatten wir alles in Penong gelassen und konnten kurze Zeit später weiterfahren.
Die Temperaturanzeige zeigte draussen 30 Grad. Ein rechter Unterschied zu den 15-18 Grad, die wir bis jetzt erlebt haben.
Der Brotaufstrich “Vegemite” ist in Australien sehr beliebt. Wir finden ihn das Hässlichste, was uns je aufs Brot gekommen ist. Schon der Geruch ist für unsere Nasen widerlich.
Anstatt braunes Gras wie in Südaustralien, ist das Gras im Westen nun grün.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir sie: Die längste gerade Strasse Australiens. Stellt euch vor, ihr könntet von Herisau bis nach Bern auf einer einzigen ganz geraden Strasse fahren, oder direkt von Herisau an den Lago Maggiore.
In der Dämmerung sah man Autos schon weit weg, musste dann aber noch sehr lange fahren, bis man sie endlich kreuzte.
Unsere Scheibe war am Abend ein riesiger Insektenfriedhof, wodurch wir in der Dämmerung die Strasse kaum noch sehen konnten.
An einem Parkplatz neben der Strasse hielten wir für die Nacht an. Es war noch über 20 Grad, obwohl es schon Dunkel war.
Der Sternenhimmel liess uns gewaltig Staunen. Die Milchstrasse konnte man sehr klar und deutlich von blossem Auge erkennen. Ein Meisterwerk!
Der nächste Morgen begann kühl und neblig, als wir die letzten Kilometer der geraden Strasse fuhren.
Nach Esperance waren es nur noch etwas mehr als vier Stunden. Dies schien uns ein Katzensprung im Vergleich zum Vortag.
Unterwegs sahen wir viele ausgetrocknete Salzseen, die in den verschiedensten Farben schillerten.
Wir waren froh, dass wir in Esperance nach ein wenig Suchen einen freien Platz bekamen und uns etwas Ruhe gönnen konnten.