28. June 2024
Wir sind, seit dem letzten Eintrag . ungefähr . gereist. Insgesamt haben wir schon . km zurückgelegt und bereits . Einträge verfasst.
Der erste Nationalpark der Welt zieht jährlich über 4 Millionen Besucher an. Nach unserem Besuch dort verstehen wir warum. Was wir dort sahen war anders als alles, was wir bisher auf diesem Planeten zu Gesicht bekommen haben. Ein beeindruckender Park, in dem man ab und zu seinen Augen nicht traut.
Schon kurze Zeit nach dem Eintritt in den Park tat sich eine schöne Aussicht auf grüne Wälder, klare Flüsse und saftige Wiesen auf.
Auch schöne Wasserfälle liessen sich hier blicken.
Wir waren noch nicht lange im Park unterwegs, da erblickten wir plötzlich eine grosse Dampfwolke. Kurz darauf sahen wir, woher sie kam. Aus einer Öffnung in den Steinen keuchte dichter Dampf hervor. Daneben war ein kleines Becken, das sprudelte. So etwas hatten wir noch nie gesehen.
Ein langer Steg führte an diversen heissen Quellen und Geysiren vorbei.
Aufgrund der Mineralien im Wasser schillerten die Becken in den verschiedensten Blautönen.
Das “Norris Geysir Basin” Tal beherbergte die heissesten Quellen des Nationalparks.
In einigen Becken sprudelte es lebhaft, andere blieben ganz still und man konnte jedes Detail im glasklarem Wasser erkennen.
An diesem Berg konnte man überall Dampf aufsteigen sehen. Der ganze Fleck dort schien wie tot, doch wir erfuhren, dass er bedeckt war von unzähligen Organismen, die den Schwefel in Schwefelsäure umwandelt. Die Schwefelsäure griff wiederum den Stein an und verwandelte ihn in weichen Lehm.
Ganz im Norden des Parks befanden sich die Mammoth Springs, wo sich aufgrund der thermischen Quellen eindrückliche Formationen bildeten.
Bei der Weiterfahrt reihte sich ein schönes Landschaftsbild an das andere.
Die Vielfalt und Menge an Tieren im Park übertraf all unsere Erwartungen.
An jedem Campingplatz sprangen Eichhörnchen, Streifenhörnchen oder “Prarie Dogs” herum, die uns an kleine Erdmännchen erinnerten.
Bisons sahen wir mehrere Hunderte, teils einzeln, teils in kleinen Gruppen, teils in riesigen Herden.
Zu unserem Erstaunen, sahen wir auch mehrere Elche. Die Männchen waren mit ihrem prächtigen Geweih einen eindrücklichen Anblick.
Zwischen den Büschen erspähten wir sogar zwei Schwarzbären.
Doch die Tiere sah man nicht nur beim Vorbeifahren zwischen den Bäumen.
Sie schienen sich teilweise weniger an den Menschen zu stören als umgekehrt und liefen überall auf den Campingplätzen herum.
Da die Elche Kleider fressen und dann daran sterben und die Bären gierig auf Lebensmittel sind, durfte man auf keinen Fall Lebensmittel oder andere Gegenstände draussen liegen lassen.
Deshalb hatte es auch reichlich bärensichere Boxen für diejenigen, die nur mit dem Zelt unterwegs waren. Wandern darf man dort übrigens nur, wenn man einen Bärenspray zu seiner Verteidigung dabei hat.
Die Nächte waren sehr kalt, deshalb erstaunte es uns nicht als wir sahen, dass wir uns teilweise auf Höhe des Säntis befanden und die meisten Hauptstrassen durch den Park nur im Hochsommer geöffnet sind.
Etwas vom Speziellsten waren sicherlich der Ort der “mud vulcanos”. Aus einer Höhle floss heisses, graues Wasser unter lauten Geräuschen und viel Dampf in Wellen heraus. Der Ort wurde “Drachenschlund” genannt, was wir sehr nachvollziehen konnten.
Gleich daneben war ein Schlammvulkan, in dem der Schlamm richtig brodelte.
Doch nicht nur Schlammbecken kochten hier, sogar ganze Seen blubberten und dampften vor sich hin. Ein Ort wie in einem Science Fiction Film.
Zu unserer grossen Freude erblickten wir wenig später auf der Weiterfahrt einen einsamen Grizzly.
Auch eine grosse Bisonherde mit vielen Jungtieren lagerte sich in einem Tal neben der Strasse.
Was aus der Ferne wie ein kahler, dampfender Hügel aussah…
…zeigte sich von Nahem als eine Sammlung heisser Quellen, die in allen Farben schillerten, noch mehr kochenden Schlammlöcher, Fumarolen (dampfende Öffnungen) und Geysiren.
Die wohl bekannteste Attraktion des Nationalparks war natürlich stark besucht und wir mussten eine Weile dafür anstehen.
Aus der Ferne sahen wir blaue, gelbe, grüne und rote Dämpfe aufsteigen.
Das Anstehen hatte sich gelohnt, denn wir waren fasziniert von dem Anblick, der sich uns vorne bot. Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Der Wind war so stark, dass es uns (oder zumindest Salome) teilweise fast ab dem Steg windete. Eine Mutter umarmte ihr Kind fest, damit es von einem starken Windstoss nicht davonflog und Männer drückten ihre Hüte fest auf den Kopf.
Auch bei unserem nächsten Stop, konnten wir farbige Bakterienteppiche und glasklare Becken bestaunen.
Eine Weile warteten wir bei einem Geysir, der sich jedoch scheinbar als inaktiv zeigte. Gerade als wir weglaufen wollten, kam er dann plötzlich in Fahrt.
Zum Schluss wollten wir noch prüfen, ob sich der “Old Faithful” wirklich als treu erweisen würde. Dieser Geysir bricht im Durchschnitt alle 92 Minuten aus und seine Fontäne ist jeweils zwischen 30 und 55 Meter hoch. Wir setzten uns hin und warteten erst ein Mal eine Weile. Erst 10, dann zwanzig, dann dreissig, dann vierzig Minuten. Der Typ neben uns sass schon vierzig Minuten dort, als wir kamen, und so konnte es nicht mehr all zu lange gehen. Und tatsächlich, der “alte Treue” war treu und brach etwa eine Dreiviertelstunde nachdem wir dort angekommen waren aus.
Der Besuch des Yellowstones war es absolut wert. Wir würden es jedem empfehlen, die ausserordentlich spezielle Gegend mit ihrer wunderschönen Natur und faszinierenden Tierwelt bei Gelegenheit einmal zu besuchen. Wir haben viel gesehen, und doch könnte man hier noch lange bleiben und immer wieder Neues entdecken.